Entwickler: PlatinumGames
Genre: Action
Plattform: Nintendo Switch
Publisher: Nintendo
Veröffentlichungsdatum: 16. Februar
Metroid, Super Mario & The Legend of Zelda. Wenn jemand nach den besten Spielen für Nintendos Konsolen fragt, sind das wahrscheinlich die ersten Namen, die in den Sinn kommen. Doch im Oktober 2014 rettete Nintendo die damalige SEGA-Franchise Bayonetta vor dem finanziellen Aussterben und veröffentlichte Bayonetta 2 exklusiv für die WiiU. Diese war ja bekanntlich nicht der große Knaller und so blieben die Verkaufszahlen für das exzellent bewertete Bayonetta 2 unter den Erwartungen Nintendos. Um dem Action-Knüller neues Leben einzuhauchen, gibt es ab Freitag die Nintendo Switch – Version in unseren Märkten zu ergattern. Warum diese Franchise von keinem bereits volljährigem Nintendo-Fan übersehen werden sollte, lest ihr hier.
Der Story-Modus
Das eindeutige Herzstück des Spiels ist selbstverständlich die Einzelspieler-Kampagne. In dieser setzt ihr die Geschichte Bayonettas nach den Geschehnissen des ersten Teils fort. Das Spiel schmeißt den Spieler sofort ins Gefecht und verliert nicht viel Zeit damit euch groß in die Spielmechaniken einzuschulen. Generell ist sowohl das Gameplay als auch die Story des Spiels anfangs recht hektisch und für Neueinsteiger möglicherweise recht unübersichtlich, aber nach wenigen Spielabschnitten sollte man die Steuerung verinnerlicht haben. Am Anfang ließ mich das vermuten, dass die Geschichte von Bayonetta 2 eher nebensächlich zu sein scheint, doch im Laufe der abgeschlossenen Kapitel wurde mir klar, dass hier mehr zu entdecken ist, als Anfangs erwartet. So sind die Charaktere nicht so eindimensional wie zuvor vermutet und die Geschichte bietet unerwartete Wendungen. Außerdem möchte ich hier erwähnen, dass es auf jeden Fall vorteilhaft ist, den ersten Teil gespielt zu haben, denn einige Story-Stränge hängen stark mit dem Vorgänger zusammen. Dieser Meinung scheint auch Nintendo zu sein, denn jede Retail-Version von Bayonetta 2 hat den ersten Teil als Download-Code mit dabei! Nach knapp 11 Stunden war ich dann am Ende angekommen und die Kampagne ließ keine Wünsche offen, denn in einer Zeit von unzähligen 100-Stunden-RPGs war dieser Action-Happen genau richtig.
Wunderschöne Präsentation, forderndes Gameplay und technisches Meisterstück
Ohne Zweifel hat Entwicklerstudio PlatinumGames hier etwas besonderes geschaffen. Die Präsentation der Bayonetta-Action fällt tadellos aus und ich frage mich, ob bis zum heutigen Tage ein grafisch schöneres Spiel für eine Nintendo-Konsole entwickelt wurde. Von den zahlreichen und vielfältigen Engel-Bossen bis hin zu Bayonettas Dämon-Beschwörungen hat dieses Spiel kreative Designs zu bieten, welche ich in meinen kühnsten Träumen nicht einfallen lassen könnte. Außerdem ruckelt das Spiel weder in den chaotischsten Action-Szenen noch während der blitzschnellen Combos. Die präzise Steuerung ist schnell erlernt und kann im Practice Mode trainiert werden, damit die Combos in den Bosskämpfen auch richtig funktionieren. Mit Fortschritt im Spiel steigt dann auch der Anspruch und so ist es dann auch nötig, das richtige Timing beim Ausweichen der gegnerischen Attacken anzuwenden. Für alle, die es eher entspannt haben wollen und die Charaktere und deren Geschichte genießen möchten, gibt es einen „leichten“ Schwierigkeitsgrad. Auf der anderen Seite bietet Bayonetta 2 aber auch einen höheren Schwierigkeitsgrad, damit auch Hardcore-Action-Fans auf ihre Kosten kommen, wenn sie die richtige Herausforderung suchen.
Story-Modus fertig, was nun?
Wem es nicht reicht, die Kampagne auf gewünschtem Schwierigkeitsgrad durchzuspielen oder eventuell auf einem höheren zu wiederholen, hat noch die Möglichkeit auf den „Tag Climax“-Modus. Dieser bietet nämlich Co-Op-Kämpfe gegen Bosse, die man in der Story besiegt hat. Und das sind jede Menge! Hier habt ihr sowohl die Wahl zwischen Local Play (mit zwei Konsolen & Spielen) oder ihr sucht online nach einem Mitstreiter. Solltet ihr den Modus ohne einen Mitspieler spielen wollen, übernimmt die CPU die Kontrolle über den Partner. Einziges Manko hier ist das Fehlen einer Splitscreen-Option, wahrscheinlich weil das dann doch ein wenig zu viel der Action für die Nintendo Switch wäre. Außerdem haben die Entwickler mit den „Bewitchments“ in-game Erfolge eingebaut, die ihr sammeln und im Nachhinein bei Bedarf noch erledigen könnt, wenn ihr das Maximum aus Bayonetta 2 herausholen wollt. Hier ist man anscheinend Nintendos fehlendem Erfolge-System zuvorgekommen.
Abschließende Worte und Fazit
Zum Abschluss des Reviews wollte ich mich noch zwingen, mir die schlechten Aspekte des Spiels zu überlegen und zusammen zu fassen. Natürlich ist Bayonetta 2 noch immer ein klassisches Videospiel inklusive Ausrüstungsgegenstände, Items mit verschiedenen temporären Boosts und Collectibles, deren Sinn angezweifelt werden darf. Der Soundtrack ist recht abwechslungsreich, haut mich aber nicht aus den Socken. Außerdem kommt die Auflösung auf einem 4K-TV nicht ganz an das Mögliche heran und entblößt hier und da ein paar Pixel. Jedoch haben die abwechslungsreichen Gameplay-Elemente auch mich als Skeptiker am Ende eines Besseren belehrt. Nachdem mir der erste Teil nicht halb so gut gefallen hat, hat mich dieser Ableger umso mehr begeistern können. Zwar bezeichne ich mich nicht als einen Fan von Action-Games, aber das stylische Bayonetta 2 macht mir Lust auf mehr und jetzt kann ich den Release vom angekündigten dritten Teil kaum mehr erwarten. Dieses Spiel sollte von keinem (bereits erwachsenen) Nintendo Switch – Besitzer verpasst werden!
+ Abwechslungsreiches Gameplay
+ Technisches Meisterstück
+ Bombastische Präsentation
+ Nintendo-Charakter-Kostüme bieten neue Moves