Assassin’s Creed Valhalla angespielt – Katzen, Rap Battle und jede Menge Raids

Ende 2020 warten nicht nur die PlayStation 5 und Xbox Series X auf uns, sondern auch der nächste Assassin’s Creed – Ableger. Obwohl es doch noch ein Stück bis zum offiziellen Release des Wikinger-Epos ist, durften wir bereits im Zuge der Ubisoft-Forward Präsentation gute vier Stunden in einen abgetrennten Bereich des Spiels eintauchen und uns nach Belieben mit den diversen Hauptmissionen, Nebenaufgaben und den neuen Raids austoben. Wie uns der Trip so gefallen hat und was ihr jetzt schon von Assassin’s Creed Valhalla erwarten könnt, findet ihr wie immer bei uns in der Vorschau heraus.

Assassin’s Creed Odyssey 2.0?

Mit einer der bisher größten Spielwelten der Reihe und vielen neuen Action-RPG Elementen, konnte uns Assassin’s Creed mit Odyssey nach langer Zeit mal wieder begeistern. Was macht nun Valhalla wirklich anders als sein Vorgänger? Aufgrund des eigentlich recht schlecht dokumentierten frühen/finsteren Mittelalter, haben die Entwickler hier etwas mehr an künstlerischen Freiheiten als noch in den Vorgängern, wobei sich die Entwickler solche historischen Restriktionen erst wirklich in Origins und Odyssey selbst auferlegt haben. Assassin’s Creed Valhalla spielt gegen Ende des neunten Jahrhunderts, einer Zeit, zu der die nordischen Stämme ihre Heimat in Skandinavien verließen und zu den gespaltenen Königreichen segelten, die als das angelsächsische England bekannt sind. In der spielbaren Demo wurde uns der östliche Teil des angelsächsische Englands freigeschalten, wo die Geschichte bereits etwas fortgeschritten sein dürfte. Den Protagonisten Eivor verschlägt es nach ein paar kurzen Konversationen mit Dorfbewohnern bereits zur ersten größeren Schlacht.

Da die Serie bereits in einigen Ablegern seit Assassin’s Creed Black Flag Schiffe integriert hat, finden auch wieder Seeschlachten bzw. passende Sequenzen in größeren Belagerungen eine Verwendung. Auch innerhalb der Insel könnt ihr neben einem Pferd, so gut wie jederzeit die Reise per Schiff wählen. Neben dem neuen brachialeren Setting, wurde auch das Skillsystem überarbeitet, und auch der Weg wie ihr euren Charakter heilen könnt. Skills und eure, auf den Schultertasten belegbaren, Fähigkeiten sind jetzt getrennte Bereiche. Gegenüber Odyssey hat sich hier eigentlich nur die Anzeige, der Umfang und die Position der Fähigkeiten geändert. Auch euer Adler zum Erkunden wurde einfach durch einen Raben ausgetauscht. Der Skillbaum ist jetzt komplett vom Fähigkeitenbereich getrennt und gibt eigenständig mehr personalisierte Möglichkeit Skill-Punkte zu vergeben als noch in Odyssey. Spezielle Fähigkeiten für einen der drei Hauptwege können erst nach der Vergabe der Punkte für Upgrades wie mehr Schaden, oder mehr Präzision mit dem Bogen freigeschalten werden.

Assassin's Creed Valhalla Raid Screenshot Vorschau
Raids erweisen sich im Spiel als schnelle und brutale Gefechte, wie man es erwartet hätte.

Entscheidungsmöglichkeiten bieten unterschiedliche Abläufe von Quests

Eivor könnt ihr jederzeit in der männlichen oder weiblichen Variante spielen und Waffen lassen sich bis auf den Bogen beidhändig belegen. Die Waffenbelegung der beiden Hände lässt sich per Knopfdruck im Kampf wechseln, was die einzelnen Gefechte nochmals ein Stück dynamischer gestaltet. Die Bereiche, die sich wirklich stark von Odyssey abheben, findet man eher in den Nebenaktivitäten. Flyting Competitions (Spottstreiten) sind historisch korrekte Rap-Battle, die euer Charisma Level im Spiel erhöhen, solange ihr die korrekten Reime in der vorgegebenen Zeit schafft. Während einer Hochzeitssequenz ist uns auch ein amüsantes Trinkspiel untergekommen, welches euch mit steigendem Alkoholspiegel das Halten der Balance abverlangt. Die bisher angekündigten Siedlungsfeatures, wie das Einrichten von Baracken, Schmieden und auch Tätowieren, sowie das Rekrutieren von Wikinger-Söldnern wurden uns in dem Test leider nicht verfügbar gemacht, aber wir konnten in einer Nebenaufgabe eine Katze (Nali) zum Beitritt unserer Wikinger-Crew begeistern.

Runen Assassin's Creed Valhalla
Runen ersetzen die Sternkreise aus Assassin’s Creed Origins.

Die Mischung aus brutalen Raids, Belagerungen von Festungen und diesen doch eher amüsanten Aufgaben im Spiel wirkt bisher sehr gelungen. Wenn man aber strikt der Hauptgeschichte folgt, kommen einem doch eher weniger Neuerungen in der bisherigen spielbaren Demo unter. Die kurze Belagerungssequenz, die wir spielen konnten, erinnert ein wenig an Ubisofts For Honor in einer abgespeckten Version. Bogenschützen müssen zwingend erledigt werden um das Vorankommen eurer Kämpfer zu sichern. Sonst machen diese Abschnitte eigentlich nicht viel anders als die neuen Raids und enden meistens in einem Gemetzel von Gegner zu Gegner. Vor allem in den Raids wird dem eigentlich recht flotten Ablauf oftmals an Wind aus den Segeln genommen, wenn ihr auf einen NPC-Partner warten müsst um einfache Türen oder Kisten zu öffnen. Die dafür aufgewendeten Animationen hätte man in anderen Bereichen sinnvoller einsetzen können.

Die neuen Skillbäume sind weitaus umfangreicher ausgefallen als noch im Vorgänger.

Wir sind gespannt was das restliche Spiel noch zu bieten haben wird – einige fordernde Bosskämpfe, mystische Kreaturen oder auch versteckte Katakomben konnten wir bereits beim Erkunden des limitierten Abschnitts entdecken. Es bleibt natürlich weiterhin offen wie viel Spielzeit und Abwechslung das fertige Spiel bieten wird, aber bisher ist uns in dieser frühen Fassung wenig untergekommen, was Fans der Serie abschrecken könnte. Eine wirkliche Notwendigkeit für das Aufleveln von Schleichskills war in dem spielbaren Abschnitt nicht vorhanden. Das Raben-Skillset ist dafür zwar üppig ausgelegt, aber durch das passende Level, Ausrüstung und einem momentan noch schwer einschätzbaren Balancing war es selten notwendig sich anzuschleichen. Wie sich das im Rest des Spiels verhalten wird, können wir im Moment noch nicht sagen. Der Weg wird hier aber sicherlich aufgrund des Settings und dem Erfolg von Assassin’s Creed Odyssey mehr in Richtung Action-RPG gehen. Valhalla wird sicherlich sehr viele Elemente aus Origins und Odyssey wiederverwerten, aber solange man wie beim bisher gezeigten Material die Features leicht optimiert oder für das Setting korrekt anpasst, spricht eigentlich relativ wenig dagegen.

Fakel Menü Assassin's Creed Valhalla
Selbst in den Menüs finden sich wenig neue Elemente, aber dafür passend an das Wikinger-Setting angepasst.

Bisher fehlen uns noch etwas die wirklich großen Überraschungen und Neuerungen in Assassin’s Creed Valhalla, dennoch können wir es kaum noch erwarten wieder zurück in die restliche Spielwelt im angelsächsische England zurückzukehren. Wer Assassin’s Creed Odyssey und Origins mochte, wird Valhalla lieben.

Zum Vergleich: Wir konnten bisher nur wenige Stunden in Ostanglien verbringen, was nur einen kleinen Teil der gesamten Karte von Assassin’s Creed Valhalla ausmacht.

Assassin’s Creed Valhalla erscheint am 17. November 2020 für Xbox One, PS4, Stadia und PC. Xbox Series X und PS5 folgen später. Hier könnt ihr den Titel bereits vorbestellen.

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Written by: Gabriel Bogdan

Redaktionsleiter/Vernichter von Cornflakes und Vollzeit Gamer