Arms: Nintendo Switch Review – Motion K. o.

Mit Arms erscheint am 16. Juni wieder mal eine neue IP für die Nintendo Switch und ergänzt damit langsam das ständig wachsende Line-Up der Hybrid Konsole von Nintendo. Wir haben uns die letzten Tage für euch durch den Titel geprügelt und verraten euch im Test, was Arms wirklich zu bieten hat.

Innovation trifft auf Einheitsbrei

Bei den ersten Matches mit Arms damals beim Nintendo Switch Preview Event in München, sah der Titel wirklich vielversprechend aus. Vor allem die Motion Controls über die Joy-Cons konnten uns schon damals überzeugen. Eine so präzise Motion Steuerung war man bisher eher nur von sehr wenigen PlayStation Move Titeln gewohnt und der Titel wirft zusätzlich noch einiges an neuen Features in den Ring. Wo Arms wirken punkten kann, ist die Vielfalt an Möglichkeiten im Kampf selbst. Der klassische Boxkampf wird durch facettenreiche Arm-Aufsätze erweitert, die ihr mit neu erspielten Gegenständen erweitern könnt. Trotz der vielen Anpassungsmöglichkeiten muss man sich aber in Arms dann doch mit einem relativen kleinen Kämpfer Line-Up begnügen und auch sonst spart der Titel doch an einigen Punkten im Gegensatz zur Konkurrenz. Im Grand Prix Modus geht es klassisch wie in vielen Beat em ups durch ein fiktives Turnier bis hin zum finalen Boss. Eine wirkliche Story oder visuelle Präsentation gibt es nicht wirklich und die einzige Auflockerung zwischen den einzelnen Kämpfen ist das einwerfen von ein paar Modis, die der Titel sonst zu bieten hat. Man erwartet von einem Kampfspiel natürlich keine weltbewegende Story (Danke an Street Fighter/Tekken/Mortal Kombat etc.), aber mehr als einen Splatoon-like Kommentator, der euch durch die einzelnen Kämpfe leitet, wäre wohl drinnen gewesen.

Screen Arms

Falls euch das herumfuchteln mit den Joy-Cons mal zu anstregend werden sollte oder euch jemand schief an der frischen Luft ansieht, könnt ihr auch jederzeit auf einen Pro Controller wechseln. Benachteiligt ist man als Joy-Con Spieler nicht wirklich. Es war teilweise sogar anstregender sich auf die gewöhnliche Controller-Steuerung anzupassen. Hier punktet Arms deutlich dank der innovativen Steuerung die einfach reibungslos funktioniert. Die Bewegungen der Charaktere mitzumachen liefert einiges an Spielspaß und wird auch nach mehreren Stunden nicht wirklich langweilig.

Screenshot Controller Pro

Was gibt es noch?

Nachdem man sich durch den „Story-Modus“ gekämpft hat, warten wie üblich für das Genre diverse Versus und Online-Modi auf euch. Spielbar sind die meisten mit bis zu 4 Spielern, wie zum Beispiel ein 2 vs. 2 Modus. Ansonsten sind die Entwickler hier wirklich sehr klassisch an die Herausforderung herangegangen und liefern wenig spektakuläre Nebenbeschäftigungen. Kleine Mini-Spiele wie Volleyball (V-Ball), Basketball (Hoops), Skillshot und 1-100 versuchen den gewohnten Boxkampf aufzulockern. Wie erwähnt begegnen euch einige davon bereits im Grand Prix Modus und ansonsten verändern die einzelnen Modi eigentlich nichts an den zu Verfügung stehenden Mechaniken.

Arms Modus

Ein interessantes Element in der Arena selbst sind die immer wieder auftauchenden Power-Ups, die meistens den Ausgang des Kampfes entscheiden können. In 1-100 kämpft ihr gegen generische Gegnermassen die im Laufe der Zeit immer stärker werden und euch mit neuen Arms bestückt das Leben schwer machen wollen. Neue Arms für eure Charaktere lassen sich durch ein etwas mühseliges Grinding-System inklusive Mini-Game erspielen. Jeder gewonnene Kampf gibt euch etwas an Punkte, die ihr in 30er,100er usw. Schritten ausgeben könnt um ein Minispiel zu starten. Dort müsst ihr wie in Skillshot Ziele treffen und auch die gewünschten Items unter Zeitdruck, was das erkämpfen von neuen Gegenstände zwar etwas herausfordernder macht, aber dann doch etwas mehr an Zeit und Nerven kostet. Freunde von competitive gaming werden natürlich auch noch mit Ranked Matches im Online Modus etwas an Spielzeit herausholen können, aber eine sinnvolle Nutzung der unzähligen Möglichkeiten die sich durch die Switch ergeben würden ist das leider nicht.

Arms Grand Prix Screenshot

Arms bekommt wohl auch mit Abstand eine eigene Auszeichnung für den bisher anstregendsten Soundtrack auf der Nintendo Switch. Die Melodien wiederholen sich ungewöhnlich oft und die sehr eigenen Gesänge der Titelmelodie sind leider wirklich furchtbar ausgefallen. Wer sich also auf viele Stunden mit Arms einstellen will, sollte so wenig wie möglich davon im Menü des Nintendo Switch Spiels verbringen. Grafisch kann man den Titel dafür eigentlich nichts vorwerfen. Die Charakter Designs sind wie die innovative Steuerung sehr ausgefallen und lassen das Spiel sehr lebendig und abwechlungsreich wirken.

Arms ist ab den 16. Juni exklusiv für die Nintendo Switch erhältlich.

Fazit

Arms überzeugt mit einigen innovativen Ansätzen in Sachen Charakter Designs und Steuerung, liefert aber im Gesamtpaket leider viel zu wenig um sich von der Konkurrenz abzuheben. Vor allem die lieblosen Mini-Spiele und der furchtbare Soundtrack machen es schwer dem Titel nach dem Grand Prix Modus noch etwas an Langzeitmotivation abzugewinnen.

Positiv

+ Ausgefallene Charakter Designs

+ Innovative Steuerung und Gameplay überzeugen

Negativ

– Unspektakulärer Story-Modus

– Lieblose Mini-Spiele bieten zu wenig Langzeitmotivation

– Schwacher Soundtrack

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Written by: Gabriel Bogdan

Redaktionsleiter/Vernichter von Cornflakes und Vollzeit Gamer