Amonkhet: Magic the Gathering Review – Von Katzen und Zombies

Meine Zeit als aktiver Magic the Gathering Spieler ist zwar zuletzt mit dem Release von Kamigawa in 2004 etwas her, aber nach den letzten Editionen konnte mich das Spiel dann doch wieder in seinen Bann ziehen. Im Test bekommt ihr einen kleinen Ausblick darauf, was euch in der neuesten Edition Amonkhet so erwarten wird.

Multicolor und geteilte Karten im Fokus

Kamigawa war anscheinend eine passende Edition zum aufhören, da jetzt in Amonkhet wieder ähnliche Eigenheiten ins Rampenlicht gerückt werden. Neben den üblichen Fähigkeiten, haben wir in den Boostern die uns zur Verfügung gestellt wurden, einiges an Multicolor Karten und vor allem geteilten Karten ergattert. Mit der Fähigkeit „Nachhall“ erweitern die geteilten Karten eure Möglichkeiten. Die neuen Karten bringen euch quasi doppelt so viele Fähigkeiten zum einsetzen, nur muss die zweite Hälfte aus dem Friedhof gespielt werden. Durch die vielen Multicolor Artefakt-Länder und übergreifenden Verzauberung und Hexereien, hatte ich bereits nach einigen Booster Unmengen an Deck-Variationen, die mir bisher relativ wenig Editionen in meiner Magic-Karriere bieten konnten. Man hat sich auch endlich wieder etwas von Artefakten abgewandt und mit Kartuschen eine interessante Form gefunden um alle Farben mit einander zu verbinden. Resultierend daraus, gibt es auch jede Menge neuer Karten die gezielt Kartuschen unterstützen oder auskontern. Wie viel Variation und Nutzen hier wirklich auf euch wartet können wir leider nicht ganz sagen. Aus unseren Boostern haben sich zwar einige finden lassen, aber ein Deck darum aufbauen war bisher noch nicht wirklich sinnvoll.

Neue Mechaniken die noch erwähnenswert sind wären: Umwandlung, -1/-1-Marken, Einbalsamieren und Erschöpfen. Einen Überblick zu den genauen Inhalten findet ihr hier. Die Fähigkeiten wirken sehr klassisch gehalten und werden Magic Veteranen keinerlei Probleme bereiten. Interessant ist die Tatsache, dass Erschöpfen auch einigen grünen Kreaturen zur Verfügung steht was nette Kombinationen mit Spontanzaubern und Trampelschaden ermöglicht. Im Gegensatz noch zum Platin-Engel aus Mirrodin, finden sich in Amonkhet auch zwei interessante Karten, die euch nach dem ausspielen beider Karten das Match automatisch gewinnen lassen. Ein Deck um solche Karten aufbauen ist natürlich riskant und lässt dank einigen Exil-Zauber von jeder Farbe gut auskontern, bleibt aber eine legitime Option. Was mich sonst mal wieder in Amonkhet begeistern konnte, sind die gelungenen Landkarten-Designs.

Amonkhet Landkarten

Der Fokus auf eine glaubwürdigere Geschichte und die Einbindung in den einzelnen Karten ist den Herstellern in dieser Edition sehr gut gelungen. Auch die Katzen und einbalsamierten Zombies die sich in weiß und schwarz finden lassen, bieten einen großartigen Bezug zur ägyptischen Kultur. Ich kann nach meiner Test-Phase und den wenigen Karten leider noch nicht sagen, wie turnierfähig die Edition sein wird, aber Potenzial ist auf jeden Fall vorhanden. Ein gutes Drittel meiner gezogenen Karten war Deck-fähig und könnte auch sehr gut ältere Editionen ergänzen. Die Balance aus neuen Fähigkeiten und passenden kontern überstreckt alle Farben und durch den übermäßigen Einsatz von Multicolor und geteilten Karten, werden sicher einige Spieler wieder weg von Monocolor-Decks gehen. Es hat auch kaum eine Farbe unterbesetzt gewirkt, obwohl mein persönlicher Fokus meistens eher auf Grün und Weiß liegt.

Die große Faszination hinter Magic the Gathering ist neben dem taktischen Aspekt immer noch das umwerfende Karten-Design und da braucht sich Amonkhet in keinster Weise hinter seinen Vorgängern verstecken.

Fazit

Amonkhet ist definitiv ein Schritt in die richtige Richtung für die Magic the Gathering Serie. Alt bekannte Fähigkeiten wurden mal wieder mit gezielten Karten erweitert, die sich teilweise über alle Farben erstrecken und Multicolor wieder sehr attraktiv machen. Auch im Story-Bereich wirkt die neue Edition wieder deutlich interessanter als die letzten Ableger und überzeugt mit großartigen Designs und interessanten Karten. Wer hier nach langer Zeit wieder in Magic einsteigen will (oder auch erstmals in die Welt des Kartenspiels eintaucht) kann mit Amonkhet eigentlich relativ wenig falsch machen.

Die verschiedenen Produktvariation zur Edition findet ihr hier.

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Written by: Gabriel Bogdan

Redaktionsleiter/Vernichter von Cornflakes und Vollzeit Gamer