Nach drei Ablegern im klassischen Fantasy-Setting verschlägt es die Age of Wonders Serie mit Planetfall in ein futuristisches Setting mit sehr viel neuen Elementen die sowohl Fans von Strategiespielen als auch Science-Fiction ansprechen sollen. Wir konnten den neuen Ableger gute drei Stunden im Single/Multiplayer anspielen und haben auch CEO Lennart Sas von Triumph Studios für euch in einem Interview ausgefragt.
Ein neues Universum für Age of Wonders Fans
Mit vier Jahre an Entwicklungszeit, einem doch sehr frischen und vor allem nicht allzu verbrauchten Setting spricht eigentlich relativ wenig gegen den Erfolg von Age of Wonders: Planetfall. Das dänische Entwickler Studio Triumph Studios was vor wenigen Jahren von Paradox Interactive übernommen wurde wollte nach drei Age of Wonders Ablegern etwas Neues versuchen und die Ansätze für ein abwechlungsreiches Strategiespiel in einem neuen Universum sind definitiv vorhanden. Der Fokus beim Preview Event lag hier eher auf den Multiplayer, deshalb können wir noch nicht allzu viel zur Singleplayer-Kampagne verraten. Zum Beginn der Geschichte werden die Vanguards vorgestellt die nach einem 200 Jahre langen Kryo-Schlaf im Hyperspace auf einem neuen Planeten ankommen. Als klassische Space Marines treffen sie bereits in den ersten Minuten auf die anderen Rassen die den Planeten bewohnen. Amazonen die Dinosaurier mit Lasern als Reittiere verwenden, die Assembly als Cyborgs die durch Experimente Super Soldaten geschaffen haben, die wie Zwerge wirkenden Dvar die in ihren Minen-Anzügen gefangen sind, die Kir’Ko Insektoiden deren Schwarmbewusstsein zerstört wurde und Syndicate die als quasi Elite vom herrschenden Imperium dargestellt werden. Wir konnten uns ein wenig mit den verschiedenen Klassen auseinander setzen und haben auch für alle eine kurze Einführung von den Entwicklern erhalten. Falls ihr euch bereits vor dem Spiel zu jeder einzelnen Klasse informieren wollt, gibt es auf dem offiziellen Youtube Kanal von Paradox Interactive bereits ausführliche Spotlight Videos dazu. Was jedoch die Serie so besonders macht ist euer personalisierter Kommandant. Von der Rasse, über verschiedenste charakteristische Eigenschaften bis hin zum selbst erstellten Design, gibt der Kommandant euren Spiel die persönliche Note. Der Charakter Editor ist hier sehr umfangreich ausgefallen und lässt euch so gut wie jede Rasse mit jedem Design kombinieren.
Viele Wege führen zum Sieg
Der Multiplayer von Age of Wonders Planetfall bietet neben neuen Gameplay Elementen auch wieder einmal abwechlungsreiche Möglichkeiten um das Spiel für sich zu entscheiden. Neben dem klassischen vernichten aller gegnerischen Einheiten, kann man beispielsweise auch das Hauptquartier seiner Gegner infiltrieren oder einfach auf eines der neuen Doomsday Devices hinarbeiten um den Gegner mit einem finalen Schlag auszuschalten. Neu ist auch die Erweiterung auf 5 nutzbare Sektoren auf denen ihr sogenannte Landmarks platzieren könnt und die auch von Gegnern eingenommen werden können. Generell erfordert der Titel gerade im Multiplayer sehr viel diplomatisches Geschick um sich am Anfang des Spiels nicht all zu viele Feinde zu machen. Einheiten haben jetzt auch Kampfmodifikationen mit denen man Sie für kommende Kämpfe aufwerten kann und sogar beispielsweise einem Soldaten oder Söldner einen neuen Zweck zuweisen kann. Der Gameplay-Mix erinnert an Spiele wie Civilization oder auch im Kampf selbst stark an XCOM. Gegenüber den Vorgängern hat sich in Sachen environmental Storytelling sehr viel getan. Die einzelnen Gebiete sehen großartig aus und jede Fraktion mit ihren eigenen Gebiete, Gebäuden und Einheiten wirkt sehr durchdacht und abwechslungsreich.
Die Steuerung der Aktionen auf der Karte selbst und in den einzelnen Verhandlungen mit seinen Gegenspielern gehen relativ leicht von der Hand, wobei man als Neueinsteiger sehr schnell mit den vielen Interaktionsmöglichkeiten überfordert wird. Dafür gibt es ein ausgiebiges Tutorial um euch mit dem Kampfsystem vertraut zu machen. Hier werden XCOM Spieler sich gleich wie Zuhause fühlen. Durch die doch sehr Infanterie-lastigen Einheiten und das futuristische Setting wirkt der Kampf selbst meistens wie eine sehr gelungene Erweiterung zur XCOM Reihe. Einheiten können in den rundenbasierten Kämpfen in Stellung gebracht werden und haben neben Aktionspunkten auch die Möglichkeit hinter Deckungen in den Overwatch-Modus zu wechseln, was XCOM Fans auch bekannt sein dürfte. Mit Overwatch verzichtet ihr in dieser Runde auf eine Aktion, könnt aber eure Gegner befeuern sobald ihre Einheiten euren ausgewählten Radius laufen. Im Mid und Endgame werden die Modifikationen eurer Einheiten immer wichtiger und vor allem immer umfangreicher. Wir konnten auch in einen Endgame Speicherstand springen wo die Kämpfe bereits wesentlich taktischer werden und durch die immense Vielfalt an Rassen und Klassen unglaublich viel Abwechslung und Herausforderung ins Spiel bringen.
Nach guten drei Stunden mit dem Multiplayer Modus von Age of Wonders Planetfall bleibt wohl nur zu sagen, dass wir es kaum abwarten können noch weitere unzählige Stunden mit dem Titel zu verbringen. Trotz der ausgiebigen Preview Session und einem Interview zum Spiel sind noch so viele Fragen offen und es wirkt weiterhin als hätten wir nur an der Oberfläche dieses umfangreiches Projektes gekratzt. Sowohl die Welt die hier erschaffen wurde als auch das Gameplay wirkt unglaublich facettenreich und wird sowohl Neulinge als auch Age of Wonders Veteranen oftmals überraschen und vor allem sehr gut unterhalten.
Age of Wonders: Planetfall erscheint am 6. August 2019 für PlayStation 4, Xbox One und PC.