2. Preview zu Elden Ring – Was gibt es noch groß zu sagen?

Die Goldene Ordnung wurde zerschlagen. Im gesamten Zwischenland streiten und bekriegen sich Halbgötter, die nur Fragmente des Eldenrings besitzen, um die Ruinen eines perfekten Reichs, das ehemals vom Höheren Willen mit goldener Hand geführt wurde. Während das Echo dieses Konflikts in der Ferne dröhnt, taucht ein Ausgestoßener auf. Einst haben seine Vorfahren das Zwischenland als ihre Heimat angesehen, doch es ist nun schon lange her, dass sein Stamm aus dem gesegneten Licht der Gnade gefallen ist und aus dem Königreich verbannt wurde. Sie sind die Befleckten und sie kehren zurück, um ihren Titel als Eldenfürsten einzufordern, der ihnen der Legende nach zusteht.

Mit diesen Worten führt uns FromSoftware in die Welt von Elden Ring ein. Jedem, der die Spieleentwicklung aufmerksam mitverfolgt, werden sie bereits bekannt sein. Nachdem es nun schon ein Preview-Event und einen Netzwerk-Test gab, ist inzwischen auch schon einiges an Gameplay durchgesickert. Im Rahmen des zweiten Previews fassen wir für euch nochmals weniger bekannte Details und persönlich Eindrücke zusammen.

FromSoftware lädt wieder zum Sterben ein

Elden Ring beginnt mit einem kurzen Intro, der euch verschiedene Befleckte vorstellt (euer Charakter ist nämlich nicht der einzige): „Sir Gideon Ofnir, the All-Knowing“, „the ever-brilliant Gold Mask“, „the loathsome Dung Eater“, „Fia, the deathbed companion“ sind Beispiele für andere Charaktere, die dasselbe Schicksal teilen und euch (mit ziemlicher Sicherheit) als NPCs beiseite stehen werden. Die stärksten Widersacher werden die Halbgötter („Demigods“) stellen, die mit einem Splitter der Elden Rings am Ende von komplexen „Legacy-Dungeons“ auf den Kampf mit euch warten. Nebenbei bemerkt: Diese Halbgötter stammen aus der Feder von George R. R. Martin, der ansonsten – wie sich inzwischen herausgestellt hat -, eher weniger mit dem Schaffensprozess der Lore von Elden Ring zu tun hatte.

Doch beginnen wir am Anfang: So richtig beginnt das Spiel, wenn ihr euch für einen der 10 unterschiedlichen Klassen entschieden habt und schließlich den Himmel über Limsgrave erblickt. Dort befindet sich auch der erste Ort der Gnade („Site of Grace“), die wie die Lagerfeuer früherer Soulsborne-Titel funktionieren. Interessanterweise gibt es aber nun auch sogenannte Statuen von Marika, an denen ihr nach einem Tod ebenfalls wieder spawnen könnt. Dies ist wohl der großen Spielewelt geschuldet, die euch nach langer Reise nicht wieder zum Anfangspunkt zurückwerfen möchte, falls ihr unterwegs keinen Ort der Gnade gefunden habt. Die Orte der Gnade sind natürlich trotzdem zu bevorzugen, da ihr hier eure Flaschen mit Purpurtränen (für „Health Points“) und Himmelstränen (für „Focus Points“) wieder auffüllen könnt und Zugriff auf folgende Aktivitäten habt:

  • Zeit vertreiben: Dreht die Zeit im Spiel vorwärts.
  • Stufenaufstieg: Verbessert die Werte deines Charakters.
  • Flaschenladung hinzufügen: Erhöht die Anzahl der Nutzungen deiner Flasche.
  • Durch Flaschen aufgefüllte Menge erhöhen: Erhöht die regenerative Wirkung der Flasche.
  • Flaschenauffüllungen verteilen: Weist die Anzahl der Aufladungen deiner Heiligflaschen zu.
  • Zauber merken: Rüste gelernte Zaubereien in den Speicherplätzen aus, um sie im Spiel einsetzen zu können. Die Anzahl der verfügbaren Plätze hängt vom Status deines Charakters ab.
  • Arzneimischung: Mischt erworbene Kristalltränen, um die Wirkung von Flaschen der wundersamen Arznei zu verändern.
  • Truhe sortieren: Lagert Objekte in der Truhe oder entfernt sie aus der Truhe.

Zudem können scharfe Augen auch fast durchsichtige Fäden in der Luft ausmachen, die von den Orten der Gnade wegführen. Dabei handelt es sich um sogenannte „führende Hand der Gnade“, die den Spieler ein wenig an der Hand nehmen und ihn zum nächsten wichtigen Punkt im Spiel führen.

Die oben erwähnten „Focus Points“ (FP) wiederum stehen als Abkürzung für die Macht, konzentriert zu bleiben, um Talente und Zaubereien einzusetzen. Sie verringert sich, wenn man Talente und Zaubereien benutzt, und wird wirkungslos, wenn der Wert 0 erreicht. Beschwörungen verbrauchen ebenfalls FP und sind ein Alleinstellungsmerkmal von Elden Ring, da es zuvor nur möglich andere Spieler oder NPCs einzeln herbeizurufen. Sobald eine entsprechende Asche zur Beschwörung gefunden wurde und sich ein „Rebirth Monument“ in der Nähe befindet, ist es möglich eine gewisse Anzahl von Kopien an Gegner, die man schon vom Spiel kennt, zu beschwören. Beispielsweise wären da die „Wandering Noble Ashes“, die fünf schwache ‚Zombie‘-Gegner herbeiruft,die „Lone Wolf Ashes“, die drei aggressive Wölfe an eurer Seite kämpfen lässt oder ein großer, feuerspeiender Vogel.

Aller Anfang ist bekanntlich schwer – besonders in Elden Ring!

Limsgrave bildet als Startbereich nur einen kleinen Teil des Zwischenlands („Lands Between“), allerdings gibt es auch hier relativ viel zu entdecken. Der erste berittene Gegner, der wohl jedem ins Auge stechen wird, ist der Tree Sentinel. Anfänger sollten jedoch einen großen Bogen um diesen machen und erst wieder kommen, wenn sie entsprechend aufgerüstet sind. Es lassen sich aber auch kleiner Dungeon in Limsgrave finden, die „Cave of Knowledge“ dient sogar als eine Art Tutorial mit dem „Soldier of Godrick“ als Bossgegner, der wirklich für jeden zu schaffen sein sollte. Ebenfalls, und ganz in de Nähe, als „Minor Dungeon“ klassifizert werden können die „Stormfoot Catacombs“ mit dem „Burial Tree Watchdog“, einer sphinx-ähnliche Kreatur mit langem Steinschwert. Ob und welcher Reihenfolge ihr diese Dungeons angeht, bleibt aber euch überlassen.

Mit Sicherheit werdet ihr aber auf Melina treffen: diese erscheint, sobald ihr euren dritten Ort der Gnade und bietet euch ihre Dienste als „Maid“ an – wobei es hier gut möglich ist, dass dieses Angebot noch Konsequenzen haben wird! Jedenfalls schenkt sie euch bei eurer ersten Begegnung ein Spektralross („Spectral Steed“), das mit seiner Geschwindigkeit das Erkunden des Zwischenlands um ein Vielfaches vereinfacht. Außerdem sind damit Geisterquellensprünge möglich, durch die Höhen erklommen werden, die sonst nur durch Fliegen möglich sein sollten.

Was uns sonst noch aufgefallen ist

In unserem Preview konnten wir auf jeden Fall schon sehr weit reisen, wir fanden unter anderem eine riesige Untergrund-Stadt, dessen Zugang sich – mit einer ewig langen Liftfahrt verbunden -, im Wald befindet oder auch die „Weeping Peninsula“, eine wirklich umfangreiche Halbinsel des Zwischenlands. Unterwegs vielen uns immer wieder kleinere Erdtrees auf, von denen man „Golden Seeds“ pflücken konnte, welche die Tränenbehälter für Gesundheit und FP upgraden. Somit sollte es Spielern theoretisch möglich sein, die gesamte Welt zu bereisen, sich mit „Golden Seeds“ aufzurüsten und erst dann gestärkt gegen alle möglichen Bossgegner anzutreten.

Zudem kann Fußspuren von Geistern, die in der Nähe von blau leuchtenden Kerzenhaltern folgen, um versteckte Orte wie beispielsweise Höhlen zu finden. Eine andere Möglichkeit, schnell eine gute Übersicht zu gewinnen, sind die Adleraugen-Teleskope: Sie stehen überall in der Landschaft und bei Benutzung lassen sie den Spieler wie einen Vogel in die Ferne blicken. So ist es möglich große Gegner oder wichtige Orte von Weitem zu erspähen.

Die Atmosphäre von Elden Ring bleibt mitunter die kurioseste, die FromSoftware bis heute erschaffen hat: Die Begriffe, die oftmals ein Mix aus Deutsch und Englisch sind (wie zum Beispiel „Erdtree“) deuten auf eine keltische Mythologie als Background hin, zudem scheint sich normale, uns bekannte Tierwelt wie Adler und Landschildkröten mit jeder Menge Fantasy zu mischen. Ein Highlight hier sind die Rehe, die bei der Flucht die Beine einziehen und dann wegrollen oder die riesigen Trolle, die einen von Rittern bewachten Wagen ziehen. Elden Ring entfernt sich damit zwar von den nüchternen Ambiente eines Dark Souls oder den Gothic-Elementen eines Bloodborne, aber wir finden, dass es damit die Chance hat, zum stimmungsvollsten FromSoftware-Titel überhaupt zu werden. Und bei den hochgelobten Vorgängertiteln will das schon etwas heißen!

Elden Ring erscheint am 25. Februar 2022 für PC, PlayStation 4, PlayStation 5, Xbox One und Xbox Series X/S.

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Written by: Julian Bieder

Retro-Zocker, RPG-Allrounder und eifriger Trophäenjäger

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