Splatoon 2 Nintendo Switch Review – Farbenfroh in Runde 2

Nintendo konnte uns damals vor guten 2 Jahren noch etwas überraschen mit dem bunten Multiplayer Shooter Splatoon für die Wii U. Hält die Begeisterung auch im zweiten Teil für die Nintendo Switch an? Wir haben uns die letzten Tage durch den Heldenmodus und die diversen Multiplayer Komponenten des etwas eigenen Tentakel-Spektakels geballert.

Singleplayer 1.5

Der Heldenmodus ist wieder wie im Vorgänger komplett offline spielbar und hat doch noch etwas mehr Ähnlichkeit zum ersten Splatoon Ableger für die Wii U als erwartet. Ihr spielt euch durch 5 Stages, wo ihr in einer geschlossenen Welt 6 einzelne Stages absolvieren müsst, bevor ihr gegen den Boss der jeweiligen Welt antreten könnt. Die einzelnen Stages dienen wieder eher nur um euch mit den neuen Waffen, Ausrüstungen und Fähigkeiten vertraut zu machen. Abgesehen von dem eher gezielten Lerneffekt der einzelnen Level, bekommt man auch als Splatoon Veteran einige neue Gegner und Abläufe innerhalb der einzelnen Parts präsentiert. Weniger kreativ waren die Entwickler bei der Auswahl der Bosse bzw. generell bei der Geschichte. Wer den ersten Teil gespielt hat wird hier auf sehr wenig Probleme stoßen um die Schwachstellen der Gegner ausfindig zu machen und trifft auf teilweise bekannte Gesichter. Gesamt gesehen fehlt es in der Kampagne gerade für erfahrene Splatoon Spieler etwas an „Wow“ Momenten und wirklichen Überraschungen. Für Neueinsteiger bietet die Offline-Kampagne aber einen gelungenen Einstieg in die Serie und vor allem einen essenziellen Trainingsplatz für die kommenden Multiplayer-Herausforderungen. Wer nicht unbedingt darauf fokussiert ist alle Geheimnisse der Level zu entdecken wird den Singleplayer bereits nach guten 3-5 Stunden abgeschlossen haben, was eine relativ übliche Spielzeit für Shooter-Kampagnen ausmacht.

Screenshot Nintendo Switch Marie Splatoon 2

Gemischte Gefühle in Sachen Multiplayer

Der Fokus von Splatoon 2 liegt natürlich wieder einmal auf den kompetitiven Multiplayer Part des Spiels. Wer den Singleplayer bereits abgeschlossen hat bekommt bis Level 4 einen kleinen Vorteil durch ein komplettes Set an neuer Ausrüstung. Nachdem ihr Level 4 erreicht habt sind alle 3 Shops freigeschalten und versorgen euch laufend mit neuer Ausrüstung und Waffen. Interessant ist hierbei, dass ihr die einzelnen Fähigkeiten von neuen Kleidungsstücken immer wieder erst neu erspielen müsst. Eine Fähigkeit ist immer vom Kauf an freigeschalten. Nach den ersten Runden kam bereits eine leichte Ernüchterung auf. Die Intervalle in denen die aktuellen 4 Maps wechseln waren etwas mühsam gewählt und haben sich dann in der aktuellen Phase mit doch etwas langen Wartezeiten in der Lobby kombiniert. Während der Lobby könnt ihr beschränkt DJ spielen mit den Joy-Con oder Pro Controllern um den doch etwas eintönigen Soundtrack im Warteraum aufzupeppen.

Nintendo Switch Splatoon 2 Review

Die neuen Waffen und Ausrüstungen wirken durchdacht und bieten gerade für Splatoon Veteranen frischen Wind und vor allem neue Team-Möglichkeiten. Nach ein paar Stunden mit aktuell 4 Karten in der Rotation sollte man dann Level 10 erreichen und bereit sein für Ranked Matches. Hier spielt man sich dann vom Rang -C nach oben. Punkte gibt es nur bei einem Sieg des eigenen Teams und auch hier rotiert man zwischen 2 Modi und 4 Karten. Der Wechsel hier liegt zwischen dem beschützen eines Turmes (ähnlich wie die Payload in Overwatch) oder dem halten einer Fläche in der Mitte der Karte. Genau wie in den regulären Multiplayer-Karten entscheiden wieder einmal die Mietzrichter über Sieg und Niederlage. Ähnlich wie die neuen Waffen und Ausrüstungen bringen die neuen Modi zwar etwas an Neuerungen ins bisherige Gameplay, wirken aber eher wie ein aufs notwendigste reduzierte Update. Die innovativen Ideen des ersten Teils sind leider großteils in Splatoon 2 etwas verflogen und auch die Langzeitmotivation hängt wieder einmal an laufenden Updates der Entwickler und Einsatz der Community.

Cerealkillerz Review Splatoon 2

Salmon Run bringt den Horde Modus zu Splatoon 2

Ein Gebiet gegen Wellen von Gegner verteidigen? Kennt man bereits aus einigen Titeln und Splatoon 2 liefert mit Salmon Run jetzt auch ihre eigene Version davon ab. Eine willkommene Erweiterung für ein paar Casual Runden zwischendurch, aber wieder mit einem kleinen negativen Beigeschmack. Das lokale spielen beschränkt sich hier leider auf einzelne Switch-Konsolen, also könnt ihr zwar lokal zu viert spielen wenn jeder von euch eine eigene Switch mit dem Titel besitzt, aber die Nutzung von zusätzlichen Joy-Con oder Pro Controllern auf einen Screen wird nicht unterstützt. Hier hat man definitiv etwas an Potenzial für einen idealen Modus für unterwegs mit Freunden verschenkt. Ansonsten bietet Splatoon 2 auch wieder ein eigenes Amiibo-Feature (was sich auf Selfies mit den diversen Charakteren beschränkt) und den üblichen Hub-Bereich, wo ihr wie auch bereits auf der Wii U eurer Kreativität freien Lauf lassen könnt.

Hub Space Splatoono 2 Squid

Die Party-Features durch die Nintendo Switch App haben wir nicht angetestet, aber sie ist gerade für fixe Teams und die Kommunikation untereinander trotz etwas umständlicher Gestaltung per App und zusätzlichen Smartphone eine notwendige Steigerung gegenüber der WiiU. Auch grafisch wirken die Updates im Spieler eher nur auf das notwendigste beschränkt, aber immerhin liefert Splatoon 2 sowohl unterwegs als auch am TV eine solide Performance ohne jegliche Framerate-Einbrüche oder sonstige Fehler.

Nintendo Switch Moderatorin Screen

Splatoon 2 erscheint exklusiv für die Nintendo Switch am 21. Juli 2017.

Fazit

Splatoon 2 präsentiert sich als ein etwas zu klassisches Sequel und verschenkt bei den Neuerungen im Gameplay und Multiplayer-Modi deutlich an Potenzial. Der Titel bleibt aber weiterhin ein must-have für Shooter Fans auf Nintendo-Konsolen, auch wenn die neuen Elemente für Fans des Vorgängers großteils etwas mager ausfallen.

 

Positiv

+ Neue Waffen und Ausrüstungen überzeugen

+ Solides Gameplay mit netten Anpassungen

+ Gelungene Erweiterung der Modi im kompetitiven Bereich

Negativ

– Recycelte Abläufe und Bosse innerhalb des Singleplayers

– Salmon Run erfordert eigene Konsole pro Mitspieler

– Spieler-Suche nicht überspringbar/Längere Wartezeiten in der relativ eintönigen Lobby

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Written by: Gabriel Bogdan

Redaktionsleiter/Vernichter von Cornflakes und Vollzeit Gamer