Shadow of the Beast PS4 Review – Das Side-Scroller Gemetzel im Test

Shadow of the Beast schafft den Sprung vom Amiga Klassiker auf die PS4 dank den bemühten Entwicklern von Heavy Spectrum Entertainment Labs. Wie viel Nostalgie im Remake wirklich steckt und was vor allem Neueinsteiger alles erwarten wird, könnt ihr wie immer bei uns nachlesen.

Nostalgie hat auch seine Grenzen

Shadow of the Beast war lange Zeit in der Versenkung verschwunden, nachdem es 2013 erstmals auf der Gamescom angeteasert wurde. Wir konnten zuletzt einen kurzen Blick auf das Spiel bei der Paris Games Week 2015 werfen, wo es auch nur im Vorspann zur Sony Präsentation kurz angespielt wurde. Der Titel wirkte auf jeden Fall wie ein sehr ambitioniertes Projekt und auch nachdem wir jetzt den Titel ausgiebig testen konnten, verstecken sich einige gut durchdachte Unlockables mit viel Charme der alten Ableger. In der Geschichte spielt ihr wieder einmal Aarbron, der als Kind entführt wurde und durch dunkle Magie in einen monströsen Diener verwandelt wurde. Die aktuelle Version bietet eine vollständige und vor allem gute erzählte Story, die großteils durch kurze Cutscene’s im Spiel erzählt wird und auch nochmals durch das finden von versteckten Zeitsträngen neue Story-Einblicke geliefert bekommt. Was ein etwas fragwürdiger Schachzug der Entwickler war, ist das freischalten von in-game Dialogen. Jeder einzelne Rasse im Spiel, spricht anscheinend ihre eigene Sprache und diese bekommt ihr erst mit richtig untertitelt, wenn ihr jede einzelne Sprache mit in-game Punkten freischaltet. Falls ihr also darauf bedacht seid, erst mal euren Charakter richtig aufzuleveln, müsst ihr einige Level ein weiteres Mal durchspielen um genug Punkte zum sammeln, damit ihr die Dialoge der Geschichte überhaupt verfolgen könnt. Da die einzelnen Level und das gesamte Spiel nicht wirklich lange ausgefallen sind, könnt ihr die Punkte zwar relativ schnell erspielen, dennoch zwingt man hier euch quasi den Titel mehrmals durchzuspielen.

Shadow of the Beast CK Screen 1

Jedes Level ist ziemlich ähnlich aufgebaut. Ihr metzelt euch durch Horden von relativ simplen Gegnern und müsst im Prinzip nur hin und wieder das richtige Timing meistern. Ansonsten ist Shadow of the Beast mit sehr simplen Rätsel-Aufgaben und sehr viel Quick-Time Events vollgestopft. Es gibt auch eine quasi Multiplayer-Komponente, die euch erlaubt euren Freunden ein Geschenk im Form eines Elixiers (Ein Leben) zu hinterlassen, oder sie mit simplen Quick-Time Events in Stücke zu schlagen und euch damit einen Shadow Stone zu besorgen, der euch erlaubt ein Monster in den Kampf zu rufen, was euch unterstützt. Mehr als ein nettes Gimmick, was man gerne auslässt, ist das Ganze dann im Endeffekt leider nicht. Side-Scroller sind an sich in ihren Möglichkeiten etwas beschränkt, aber die Entwickler hätten hier doch den Fokus lieber auf das Gameplay setzen sollen, als die Optik und Geschichte des Titels zu optimieren. Vor allem die Boss-Kämpfe lassen sich wirklich problemos mit einfachen blocken lösen. Die größten Herausforderungen des Spiels entstehen eher durch die Hindernisse, die ihr durch springen und laufen überwinden müsst. Viele der Gegner lassen sich jederzeit stunen, was euch einiges an Zeit gibt das Timing für die Gegner von beiden Seiten einzukalkulieren. Gegen Ende des Spiels kann das schon hin und wieder etwas knifflig werden, aber gerade die Abwechslung dahinter fehlt teilweise einfach komplett weil die Gegner so gut wie immer gleich reagieren.

Shadow of the Beast CK Screen 2

Gelungene Upgrades und Unlockables

Was Shadow of the Beast neben der Geschichte und Grafik dann doch wieder interessant macht, sind die diversen Upgrades und versteckten Geheimnisse. Ihr könnt das gesamte Spiel mit dem Oldschool-Soundtrack von damals spielen (nachdem ihr ihn im Shop freigekauft habt) und sogar den Original-Titel komplett spielen. Neben den üblichen Lebens-Upgrades und stärkeren Angriffen, habt ihr auch Talismane zur Verfügung, die ihr im Spiel verteilt finden könnt und ebenfalls upgraden könnt. Ihr levelt zwar nicht direkt euren Charakter, könnt ihn aber doch um einige nette Fähigkeiten erweitern. Auch die einzelnen Biographien der Charaktere und die zuvor erwähnten Cutscene’s die ihr durch die versteckten Zeitstränge finden könnt, liefern ein gelungenes Gesamtbild für Fans der Serie.

Shadow of the Beast ist exklusiv für Playstation 4 als Download ab dem 17.05.2016 erhältlich.

Fazit

Shadow of the Beast präsentiert sich als solides Remake, versteift sich aber zu oft auf den Nostalgie-Faktor und vernachlässigt vor allem den Gameplay-Bereich. Nostalgiker und Fans der Serie werden mit einer soliden Geschichte und sehr viel Fanservice beglückt, aber für Neueinsteiger bietet der Titel leider im Gesamtbild etwas zu wenig und hinterlässt keinen bleibenden Eindruck. Wer dennoch einen schönen und vor allem brutalen Side-Scroller mit einer netten Geschichte für Zwischendurch sucht, sollte mit Shadow of the Beast trotzdem seinen Spaß haben.

Wertungsbild 7,7

 

Positiv

+ Interessanter Story Aufbau

+ Gelungene grafische Aufarbeitung inklusive jeder Menge Gore

+ Jede Menge Unlockables und interessante Upgrades

Negativ

– Eintöniges Gameplay

– Schwache Gegner und Boss-Kämpfe

– Dialoge müssen erst mit in-game Punkten freigeschalten werden

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Written by: Gabriel Bogdan

Redaktionsleiter/Vernichter von Cornflakes und Vollzeit Gamer

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