No Man’s Sky: Playstation 4 Review – Spore 2.0?

Zumindest für Playstation 4 Besitzer hat das Warten endlich ein Ende. No Man’s Sky ist hier und viele Spieler fragen sich noch immer: Kann das ambitionierte Projekt von Hello Games wirklich dem riesigen Hype gerecht werden? Wir haben uns die letzten Tage in (scheinbar) unendliche Welten begeben.

 

Es war einmal vor langer Zeit in einer weit, weit entfernten Galaxis…

Ok, falsches Spiel/Film. No Man’s Sky konnte bereits bei den ersten Präsentationen, einige Spieler Herzen für sich gewinnen. Mit versprechen von unendlichen Welten, Multiplayer und vieles mehr wurde geworben, aber was bietet der Vollpreis Indie Titel wirklich? In den ersten Stunden des Spiels lernt ihr eure Umgebung, eure Ausrüstung und euer Raumschiff kennen. Das Spiel lässt euch hier alle Freiheiten und erklärt auch nur das Nötigste. Wer kein Fan von Erkundungstouren ohne Ziel ist, kann sich an die Vorgaben und Hinweise des Spiels halten und damit anfangen die ersten Materialien für die Schiffsreparatur zu sammeln. Sobald ihr das geschafft habt, geht es ab in den Orbit, wo einige Aufgaben auf euch warten. Die Weltraum Simulation bietet euch eine scheinbar unendliche Anzahl an neuen Planeten zum entdecken, nur kämpft No Man’s Sky hier mit demselben Problem, was damals auch schon das größte Manko an Spielen wie Spore und co. war. Die Gameplay Routine erreicht ihr in No Man’s Sky bereits nach nicht einmal 10 Spielstunden. Danach befindet ihr euch in einem Kreislauf aus Ressourcen sammeln, craften, weiter reisen, wieder Ressourcen sammeln, craften, zum nächsten System reisen usw.

Cerealkillerz No Man's Sky

Um hier Abwechslung zu schaffen, generiert sich jeder Planet neu und bietet immer wieder neue Flora und Fauna. Egal ob Ressourcen, Tiere, Pflanzen oder eure Umgebung, die Kombinationen sind limitiert und erreichen schnell ihre Grenzen. Dadurch hat sich die Motivation fürs erkunden neuer Planeten schnell gelegt, aber was bietet No Man’s Sky sonst noch für Spieler? Die Interaktionen mit neuen Aliens und diversen Anlagen auf Planeten, bringen etwas frischen Wind ins Gameplay und bieten hin und wieder doch einige nette Überraschungen wie Logik-Rätsel oder Entscheidungsmöglichkeiten, die euch Boni bringen können oder eure Beziehung zu diversen Alien-Rassen verschlechtern können. Wer sich fragt, was man mit den gesammelten Ressourcen anfängt: Ihr könnt euer Schiff upgraden, neue Schiffe erwerben, neue Waffen kaufen und upgraden und auch nützliche Gegenstände damit craften. Wie auch beim Gameplay, haben sich die Entwickler eher für eine simple Variante entschieden, was gerade Genre-Neulingen zugutekommen wird.

Cerealkillerz No Man's Sky

Zoologe oder doch Herr der Meere werden?

Auf den einzelnen Planeten selbst, verstecken sich dann doch noch ein paar nette Aktivitäten um euch die Zeit in No Man’s Sky zu vertreiben. Ihr könnt jeden Tier was ihr entdeckt einen eigenen Namen geben und dafür Units im Spiel erhalten. Füttern lassen sich die Tierchen auch, sind aber wie zuvor erwähnt in ihren Aktionen sehr limitiert. Entweder sie mögen euch oder wollen euch an den Hals und unterscheiden sich meistens nur ein wenig optisch. Einige Planeten bieten auch eine toxische Oberfläche, Stürme oder auch Seen und Meere, die ihr auch erkunden könnt. Es gibt zwar einige Upgrades für euren Exosuit, die euer Inventar erweitern, oder euch länger erlauben Unterwasser die Luft anzuhalten, aber auch hier bleiben die Möglichkeiten pro Planet sehr limitiert und wiederholen sich zu oft.

Cerealkillerz No Man's Sky Tier

Ein wirkliches Ziel schreibt euch No Man’s Sky eigentlich nie vor. Ihr könnt zwar auf verschiedene Möglichkeiten den Weg ins Zentrum des Universums antreten, aber notwendig ist dieser Trip nicht und wird euch auch nicht zwingend ein Gefühl von einem Abschluss des Spiels geben. Hier liegt wohl auch das größte Problem, was einige Spieler mit dem Titel haben werden. Sobald die Motivation zum erkunden verloren gegangen ist, bietet No Man’s Sky leider wenig Alternativen um die Spieler bei Laune zu halten. Als reines Singleplayer-Erlebnis bleibt die Aufgabe sich für die unendlichen Weiten des Weltalls motiviert zu halten, beim Spieler selbst. Hin und wieder könnt ihr auf vereinzelte NPC’s treffen wie Aliens, oder Schiffe die eure Ressourcen stehlen wollen, aber ansonsten bleibt euer Trip bis auf ein paar skurille Tiere und Pflanzen sehr leer. Wirklich gelungen ist aber der Soundtrack von 65daysofstatic, der einen doch des Öfteren aus manchen eintönigen Situationen retten kann.

Fazit

Das Team von Hello Games hat zwar eine wirklich beachtliche Leistung mit No Man’s Sky abgeliefert, schafft es aber trotzdem nicht ganz die angepriesene Welt wirklich wie erwartet umzusetzen. Nach einigen Spielstunden trifft man zwar immer noch auf neue Dinge, aber die Limitierungen im Gameplay und bei allen Bereichen außer der reinen Planeten-Anzahl, sind einfach zu schnell erreicht. Ob die Entwickler hier noch mit Updates etwas an Abwechslung ins Spiel bringen können bleibt noch offen, aber in der aktuellen Fassung ist No Man’s Sky eher nur eine simple Weltraum-Simulation für zwischendurch.

Wertungsbild 7,5

Positiv

+ Leichter Einstieg Neulinge des Genres

+ Umfangreiche Möglichkeiten an Planeten

+ Interessante Rätsel und Entscheidungsmöglichkeiten

Negativ

– Zu wenig Vielfalt im Gameplay und in diversen Bereichen

– Tiere und Ressourcen bieten wenig Abwechslung

– Wiederholende Tätigkeiten ohne wirkliche Besonderheiten

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Written by: Gabriel Bogdan

Redaktionsleiter/Vernichter von Cornflakes und Vollzeit Gamer