Fe PlayStation 4 Review – Auf Reisen in unscharfen Wäldern

Nach dem damals doch sehr überraschenden und vor allem berührenden Auftritt von Martin Sahlin (Creative Director/Unravel) hat sich EA wohl entschieden uns jedes Jahr neben den großen Sport und Shooter Releases ein süßes Indie Game zu servieren. Ob Fe vom schwedischen Entwickler Studio Zoink! etwas mehr zu bieten hat, könnt ihr wie immer bei uns im Test nachlesen.

Kommunikation ist das A und O

Ihr werdet landet ohne besondere Vorwarnung als kleines Tierchen in einen mysteriösen Wald und seid von Anfang an angewiesen auf die Wegweisung anderer Tiere um nicht in der doch überraschend großen Welt von Fe verloren zu gehen. Viel mehr als in unterschiedlichen Lautstärke-Pegeln schreien könnt ihr am Anfang des Spiels nicht, aber ihr werdet schnell auf die Reise geschickt um neue Fertigkeiten für euren Hauptcharakter zu erlernen. Danach beginnt eigentlich schon der klassische Jump ’n‘ Run Part des Spiels, der bis zum Ende hin nicht wirklich viel überraschender ausfällt. Ihr sammelt in teilweise abwechlungsreichen Sprung-Passagen Kristalle um neue Fähigkeiten freizuschalten und werdet hin und wieder von Gegner unterbrochen an denen ihr so gut wie immer nur vorbeischleichen müsst. Fe beschränkt sich durchgehend nur auf das kommunizieren mit der Tierwelt des Waldes in dem ihr euch befindet und das bleibt auch der einzig innovative Ansatz der Entwickler über den gesamten Verlauf des Spiels. Stellenweise wundert man sich ob doch ein komplexeres Rätsel in einer der Aufgaben versteckt wurde, aber merkt nach längerer Zeit, dass der Titel eher nur einiges an unsauberen Stellen und Bugs aufweist. Die guten 2-3 Stunden Spielzeit wurden dadurch nur durch Fehler im Spiel selbst verlängert, anstatt wirklich etwas vom Spieler abzuverlangen.

Auch wenn der Titel spielerisch sehr selten überrascht, wirkt die Welt doch hin und wieder etwas erfrischend. Vor allem der Grafikstil überzeugt bis auf einige verwaschene und unscharfe Stellen durchgehend und verleiht neben den putzigen Tierchen dem Wald seinen eigenen Flair. Wie viele Bereiche des Spiels wirkt das Gameplay einfach nicht bis zum Ende durchdacht. Man findet zwar so gut wie alle Passagen die man von einem Platformer erwarten würde, sucht dann aber weiters vergebens nach wirklichen Offenbarungen. Gerade die Kern-Mechanik des Spiels (Kommunikation) ist sehr simpel und keineswegs abwechlungsreich ausgefallen. Es wird rein als Hindernis eingesetzt um euch aufzuzeigen in welche Richtung ihr als nächstes gehen könnt und nicht als Element, was euer Spielerlebnis erweitern würde bzw. neue geheime Passagen aufzeigen könnte. So gut wie alle Kristalle im Spiel lassen sich nach und nach über die jeweiligen Hauptaufgaben aufspüren im Zuge des Lernens der Fähigkeiten. Da man mit dem schreien des Charakters eigentlich alle Aufgaben löst, kann die Mechanik selbst in der kurzen Spielzeit schon etwas auf die Nerven gehen. Ein Guide in Form eines Vogels muss mit einem lauten Schrei gerufen werden und alle anderen Tierchen lassen sich von einem gefühlvollen Schrei synchronisieren und somit für euch nutzbar machen. Somit wird auch das einzig erfrischende Feature von Fe schnell zu einer mühseligen Angelgelegenheit.

Fe Gegner Tiere Cerealkillerz Screenshot

Technische Fehler und Einfallslosigkeit überwiegen

Neben technischen Schnitzern häufen sich auch Sound-Ausfälle, die den Soundtrack des Spiels leider nie wirklich überzeugen lassen. Somit bleibt letztendlich eigentlich wirklich nur noch vorzuheben, dass Fe versucht eine liebevolle Tierwelt darzustellen aber selbst das nicht vollends schafft sinnvoll umzusetzen. Für den niedrigen Startpreis von 20€ muss man natürlich seine Erwartungen an den Titel etwas zurückschrauben, aber dennoch hätten die Entwickler hier so viel mehr aus dem Spiel herausholen können. Die eigentlich innovative Ideen mit der Tierwelt zu interagieren, verpufft leider im Nichts durch einen einfallslosen und generischen Spielaufbau. Man könnte dem Spiel definitiv eine Chance geben, wenn die Konkurrenz in dem Bereich nicht um so vieles mehr zu bieten hätte.

Fe ist seit dem 16. Februar für PC, PS4, Switch und Xbox One digital erhältlich.

Fazit 

Fe verspielt leider alle seine Karten durch einen einfallslosen Spielaufbau, technischen Problemen und einem schwachen Soundtrack. Der doch interessante Gameplay-Ansatz und Grafikstil, kommt leider nie wirklich zur Geltung und lässt den Titel zu einem weiteren generischen Platformer verkommen.

Positiv

+ Interessanter Grafikstil

+ Innovativer Gameplay-Ansatz

Negativ

– Generischer Spielaufbau

– Viel verschenktes Potenzial (Gameplay-Elemente)

– Überwiegende technische Fehler (Bugs/Soundtrack)

– Fehlende Motivation für Erkundung der Welt

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Written by: Gabriel Bogdan

Redaktionsleiter/Vernichter von Cornflakes und Vollzeit Gamer