EA schließt Entwicklerstudio Visceral Games – Star Wars Action Adventure in Gefahr!

Wie Electronic Arts vor kurzem verlautbaren ließ, wird das Entwicklerstudio Visceral Games demnächst seine Pforten schließen müssen. Der letzte veröffentlichte Titel der Spieleschmiede war Battlefield Hardline im Jahr 2015, das bei den Kritikern nur mäßig ankam und an frühere Erfolge nicht anschließen konnte. Seitdem arbeitete man an einem noch unbetitelten Star Wars Action-Adventure, das erst im Jahr 2019 veröffentlicht werden sollte. Die Produktion dieses Titels geht nun über an EA Vancouver, wo man hofft, einige Mitarbeiter von Visceral Games neu im Unternehmen begrüßen zu dürfen um dennoch im Zeitplan der Entwicklung zu bleiben. Doch wieso entschloss man sich überhaupt zu diesem Schritt?

In einem Statement gab EA bekannt, dass man die Ausrichtung des Titels ändern musste. Geplant war ein Spiel mit dem Fokus auf die Geschichte und einem linearen Ablauf in Form eines Uncharted. Um dies zu bewerkstelligen hat man mit Amy Hennig den kreativen Kopf hinter Nathan Drake verpflichtet, die einen sehr guten Ruf in der Videospielbranche genießt und hoch angesehen ist. Doch in ersten Tests mit ausgewählten Journalisten und Fans hat man erkannt, dass man einen neuen Ansatz wählen muss, um den Spielern möglichst lange Spaß am Spiel zu ermöglichen. In Zeiten der Masse an Open-World Titeln, die mittlerweile ein grundlegendes Markt-Element darstellen, hat man von Seiten EA letztlich gehandelt um weiter mit dem Strom zu schwimmen. Ob dabei aber auch eine Ikone wie Amy Hennig mitzieht, ist zu bezweifeln.

Das Entwicklerstudio EA Redwood Shores wurde 1998 in den Redwood Shores im US-Bundesstatt Kalifornien gegründet und ist eine Tochterfirma von Electronic Arts. Man konzentrierte sich lange Zeit vorwiegend auf Filmumsetzungen wie James Bond sowie der Pate und sogar Die Simpsons durften herhalten, bis 2008 der Durchbruch gelang. Mit dem Titel Dead Space hat man damals den Survival-Horror, ein verloren geglaubtes Genre, fulminant wiederbelebt und einen großen Erfolg in der Videospielgeschichte feiern können.  Um diese neu entdeckte Philosophie von action-orientierten Spielen auch nach außen hin zu transportieren, beschloss man im Jahr 2009 das Studio in Visceral Games umzubenennen. Unter neuem Namen veröffentlichte man neben Dante’s Inferno auch den zweiten Teil von „Der Pate“ , die beiden Nachfolger zu Dead Space und sogar den letzten Ableger der Army of Two Serie. Doch weitere Erfolge blieben überraschenderweise aus und vor allem mit Dead Space 3 hat man das Erbe eines grandiosen ersten Teiles endgültig zunichte gemacht. Ein von EA aufgezwungener Co-op Modus und Mikrotransaktionen haben zahlreiche Fans vergrault und damit den Untergang besiegelt. Das Ergebnis dieser Entscheidungen kennen wir nun und damit ist die Geschichte um den Franchise-Killer mit dem Namen EA um ein weiteres, unrühmliches Kapitel reicher.

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Written by: Manuel Barthes

Ehemaliger freier Redakteur bei Cerealkillerz