Die „Top 5 Spiele des Jahres“ von Patrice aus der Redaktion

Das Jahr 2017 war eines der großartigsten Spielejahre die ich seit langem erleben durfte. All die Kreativität und die tollen Abenteuer haben mir persönlich wieder einmal vor Augen geführt warum ich Videospiele schon so lange spiele und liebe. Als Multikonsolero hatte ich besonders viel Spaß mit sämtlichen Blockbustern und Indiegames auf PS4, Xbox One, Nintendo Switch und dem 3DS und so würde sich meine Top 5 Liste wohl mit der allgemeinen Redaktionsliste überschneiden. Viel mehr möchte ich euch jetzt meine Highlights abseits von Mario, Zelda, Persona und Konsorten präsentieren, die mich bewegt und beschäftigt haben.

Platz 5: Injustice 2

Das DC Universum auf der großen Filmleinwand hat gegenwärtig mit sehr vielen Problemen zu kämpfen: ein schwaches und verwirrendes Storytelling trifft auf alte und bestens bekannte Superhelden und irgendwie will das alles nicht so recht funktionieren wie beim großen Vorbild Marvel Studios. Wie eine Geschichte aus dem DC Universum gut erzählt wird zeigt allerdings Injustice 2 von den Netherrealm Studios. Die direkte Fortsetzung zu Injustice hat eine durchgehend spannende und brachiale Handlung, die zu keiner Sekunde langweilig wird. Überhaupt spielt sich das Beat em Up so gut wie keines mehr seit Mortal Kombat X und weiß durch seine Vielfalt an On- und Offlinemodi zu überzeugen. Als langjähriger Sammler von DC Comics kann ich den Netherrealm Studios nur meinen Dank aussprechen und behaupte jetzt einmal vorsichtig, dass hier wesentlich bessere Arbeit als im Cinematic Universe geleistet wird. Vielleicht holt sich Warner Brothers für das CU die Jungs und Mädels als Berater dazu? Eine schlechte Idee im Hinblick auf eine Granate wie Injustice 2 wäre es definitiv nicht.

Platz 4: Metroid – Samus Returns

Ich kann mich noch gut daran erinnern als mir meine Mutter anno 1992 ein Gameboyspiel mit dem Namen Metroid – Samus Returns geschenkt hat. Ich legte das Modul zum ersten Mal und ab diesem Zeitpunkt war es um mich geschehen und Nintendos Kopfgeldjägerin wurde zu einer meiner liebsten Videospielheldinnen überhaupt. Als auf der E3 2017 eine Neuauflage für Nintendos 3DS angekündigt wurde machte der kleine Junge in mir Freudensprünge und der Hype ging los. Bin ich froh, dass es nicht nur beim Hype blieb: Samus Returns zeigt, wie ein gelungenes Remake mit ein paar frischen Ansätzen ein eigentlich gutes Spiel noch besser macht. Hut ab an die Entwickler von Mercury Steam: so sieht Feingefühl im Umgang mit einem Klassiker aus und der 3DS ist für diesen Metroid Ableger das perfekte Zuhause. Jetzt sitze ich da und warte sehnsüchtig auf Metroid Prime 4 für die Nintendo Switch. Schön, dass du wieder da bist Samus, aber lass Dir bitte beim nächsten Mal nicht so lange Zeit.

Platz 3: Forza Motorsport 7

Ein neues Jahr, ein neues Forza: Während die große Konkurrenz von Polyphony Digital auf Sonys Flagschiff erst dieses Jahr nach 2013 wieder einen neuen Ableger mit GT Sports präsentieren konnte hat sich das Team der Turn 10 Studios Jahr für Jahr weiterentwickelt und seine Formel für die Forza Motorsport und Forza Horizon Serien perfektioniert. Forza Motorsport 7 bietet einen riesigen Fuhrpark aus 700 Fahrzeugen, spielt sich wunderbar und sieht obendrein sowohl auf einem 4K als auch Full HD TV atemberaubend schön aus. Dank seiner Zugänglichkeit und dem individuell einstellbaren Schwierigkeitsgrad stellt Forza Motorsport 7 den perfekten Einstieg für alle Fans des Motorsports, die sich irgendwann einmal an die großen Simulationen wie Project Cars oder Assetto Corsa wagen möchten, aber nicht dabei gleich komplett überfordert werden wollen, dar.

Hier der Link zu unserem Review zu Forza Motorsport 7.

Platz 2: Assassin`s Creed Origins

Meine Liebe zur Assassins Creed Reihe ist eine klassische Liebe auf den zweiten Blick: Teil eins hat mich damals trotz des coolen Settings und der Story ziemlich gelangweilt und erst 2011 kam mit dem Kauf einer neuen Xbox 360 Assassins Creed 2 dazu, welches mich auf Anhieb begeisterte. Nach der tollen Trilogie rund um Ezio, einem ganz netten dritten Teil und dem grandiosen Black Flag kamen allerdings erste Verschleißerscheinungen, welche sich mit Unity und Syndicate letzten Endes bewahrheiteten. Und so hat Ubisoft die Pausetaste gedrückt um einmal die Gedanken zu schlichten und neue Wege einzuschlagen. Meine Skepsis war groß, doch die ersten zehn Stunden in Origins haben mich eines Besseren belehrt: Eine riesengroße Map in einem traumhaft inszenierten Ägypten zur Zeit des griechisch/römischen Übergangs, viele abwechslungsreiche Nebenquests, ein motivierendes Loot- und Levelsystem, das Kampfsystem ala „Dark Souls“ Light, ein vernünftiger Skilltree und Bayek, der sympathischste Hauptcharakter seit Ezio und Edward haben Assassins Creed Origins für mich persönlich zur Überraschung des Jahres gemacht. Zwar muss Ubisoft sich noch ein wenig mehr von ihrem formelhaften Aufbau loslösen, aber der Weg ist definitiv der richtige und macht wieder total Lust auf das Franchise rund um die Attentäter mit höheren Zielen.

Erfährt hier wie sich AC Origins allgemein bei uns geschlagen hat.

Platz 1: Cuphead

Auf der E3 2014 gab es bei der Microsoft Pressekonferenz kurze Ausschnitte von Cuphead zu sehen und sofort ist vielen das unglaublich charmante Artwork, welches sich an Zeichentrickfilmen von Disney und Fleischer Cartoons (Popeye und Betty Boo z.b) der dreißiger orientiert, ins Auge gestochen. Es wurde sehr still um Cuphead, doch mit der E3 2017 hat der Indietitel auch sein Releasedatum für den September diesen Jahres erhalten. Im Kern ist Cuphead eine Ansammlung verschiedener und sehr abwechslungsreicher Bosskämpfe im Stile von Klassikern wie Contra, welche durch ein paar etwas generische Run N Gun Passagen aufgelockert werden. Das Artwork ist sogar noch weiter verbessert worden und jeder Animationsablauf hat mir ein riesengroßes Lächeln auf die Lippen gezaubert. Der geniale Soundtrack, welcher sich am Contemporary Jazz der 30er Jahre orientiert, lädt einfach nur dazu ein das Tanzbein zu schwingen und gute Laune zu bekommen. Der überaus fordernde Schwierigkeitsgrad könnte Anfänger vielleicht etwas abschrecken, aber Übung macht ja bekanntlich den Meister und es ist nun einmal ein befriedigendes Gefühl, wenn man nach gefühlten tausend Toden den Boss nun mittels der richtigen Taktik besiegt hat. Cuphead zeigt, dass man nicht ein gesamtes Team von Spezialisten braucht um etwas Grandioses auf die Beine zu stellen. Manchmal braucht es eben nur viel Herzblut, Leidenschaft und Geduld. Man merkt Cuphead einfach zu jeder Sekunde die Liebe der Entwickler zu Videospielen und Cartoons an sich selbst an und das ist etwas, was in Zeiten von Lootboxen, Vorwürfen von Glücksspiel und anderen dubiosen Praktiken einfach nur herzerwärmend ist. Danke an die MDHR Studios für dieses tolle Erlebnis und das grandiose Mindset dahinter.

Hier der Link zu unserem Review von Cuphead.

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Written by: Patrice Naderi

Multikonsolero, Film- und Seriennerd aus Leidenschaft, Technikjunkie, Comicsammler, Sportfan und Müslivernichtungsmaschinerie.