The Book of Unwritten Tales 2 – PC Review

Nach vier Jahren liefern uns Nordic Games und King Art wieder neue Abenteuer der beliebten Heldinnen und Helden von The Book of Unwritten Tales.  Wir haben uns für Euch in die Fantasy-Gewandung geworfen und getestet, ob die Fortsetzung an die Vorgänger The Book of Unwritten Tales und The Book of Unwritten Tales: Die Vieh Chroniken heran kommen kann.

Zombies, Zeitreisen und gelangweilte Prinzessinen

Einige Monate sind nach dem letzten großen Abenteuer von Elfenprinzessin Ivo vergangen. Das Leben für der „junge“ Elfe ist seither äußerst langweilig. Einzige Abwechslung: Prinzen Vergraulen. Denn Ihrer Mutter ist keine Anstrengung zu schwer Ivo endlich zu verheiraten – immerhin gilt es eine Thronfolge zu sichern. Ivo passt das natürlich gar nicht in den Kram, sie möchte wieder losziehen und wilde Abenteuer mit ihren Freunden Wilbur, Nate und dem Vieh erleben.

Seit geraumer Zeit fühlt sich Ivo abseits der Abenteuersehnsicht zudem nicht mehr ganz gesund; äußerst ungewöhnlich für Elfen. Sie versucht die Sache im Geheimen zu regeln und bittet ein Sprechendes Buch um medizinischen Ratschlag.  Nach dem Lösen einiger Aufgaben verrät uns dieses auch eine Diagnose, eine „Diagnose“ mit der wohl niemand so rasch gerechnet hätte. Zu allem Überfluss erfährt Ivo auch noch von einer „pinken Seuche“ die Seefels heimsuchen soll…

Wie schon im ersten Teil, schwankt die Erzählung zwischen den vier ProtagonistInnen episodisch umher, und so erfahren wir auch relativ rasch, dass Nate – wen würde es wundern –  in Schwierigkeiten steckt. Mal wieder konnte der Langfinger nicht widerstehen und hat einen mächtigen und reichen Piraten beklaut. Das Diebesgut, eine verzauberte Öllampe, soll ihm aber noch einige Probleme bringen. Denn Djinn Benny, der ihm eigentlich drei Wünsche erfüllen soll, hat sein Selbstvertrauen ebensowenig im Griff wie seine Zauberkräfte.

Beim Gnomen-Magier Wilbur Wetterquarz sieht die Sache unterdessen um einiges rosiger aus. Als einziger Professor für Magie an der Schule in Seefels ist er bereit eine neue mächtige Riege an Magierinnen und Magiern auszubilden, die eines Tages Mächtiges vollbringen und Seefels zurück zu großem Glanze führen soll. Dass nur zwei SchülerInnen in der Klasse sitzen, die auch noch blöde Fragen stellen, entmutigt den kleinen Lehrer allerdings schon am ersten Unterrichtstag wieder. Doch nicht nur das, auch mit Politik muss sich Wilbur auseinandersetzen, denn bald sind Wahlen in Seefels und er möchte alles geben, damit sein Gönner und Freund der Erzmagier die Wahl gegen die abgehobene Bonzen-Kandidatin van Buren gewinnen kann. Sogar Zeitreisen nimmt Wilbur dafür auf sich. Doch schon bald findet sich der kleine Gnom tief in einem Sumpf von Lügen und Intrigen, die die Stadt ins Unheil stürzen – und Wilbur in die Unterwelt.

 

Nerdiger Humor, EinsteigerInnen freundliche Story

Wie schon in den anderen beiden Teilen, wurde auch bei The Book of Unwritten Tales 2 sehr auf Details geachtet. Jedes Kapitel ist gespickt mit Anspielungen und Verweise auf Rollenspiele, Videospiele, Serien und/oder Bücher. Insgesamt sind Humor und eine gehörige Portion Selbstironie große Stärken der gesamten Spielreihe.

 

 

Es gibt immer wieder in die Geschichte eingebaute „Rückblenden“ in Gesprächen oder wenn etwa gewisse Gegenstände angesehen werden. Außerdem handelt es sich grundsätzlich um gänzlich neue Abenteuer. Es ist also durchaus nett und ob der guten Qualität der „Vorgänger“ empfehlenswert diese gespielt zu haben, notwendig ist es aber nicht, da auch so alle Zusammenhänge klar sind und Charakterverknüpfungen größtenteils erklärt werden.

Grafik, Sound und mehr

Graphisch bietet The Book of Unwritten Tales 2 einen großen Fortschritt zu den Vorgängern. Figuren und Bewegungen wirken deutlich runder und flüssiger als noch vor vier Jahren. Die Schauplätze sind äußerst detailliert und lebendig gestaltet und dank des großen Spielumfangs kann man sich rund 25 Spielstunden an ihnen erfreuen. Leider kommt es durch die Spiellänge aber auch zu einigen wenigen Stellen im Spiel, die in die unnötig in die Länge gezogen wirken.

Das Gameplay und die Steuerung sind klassisch für Point-and-Klick-Adventures, die Steuerung wird aber dennoch in einem Mini-Tutorial erklärt. Die Leertaste enthüllt alle zu benutzenden/sehenden Gegenstände im Raum, was oft durchaus hilfreich ist.

Auch Soundtechnisch spielt das Kickstarterprojekt wieder alle Stücke. Von dem tollen – teils orchestral eingespielten – Soundtrack bis hin zu den routinierten SynchronsprecherInnen der Charaktere. Außerdem fällt positiv auf, dass nicht nur eine, sondern gleich mehrere Tonspuren pro Objekt aufgenommen wurden. So kommt es nur äußerst selten dazu, dass man auf ein Objekt klickt und ständig das selbe erzählt bekommt.

Mit den an Rollenspiele angelehnten Mini-Games und Erfolgen hat King Art auch einen weiteren Anreiz für SpielerInnen geschaffen, die Welt zu entdecken. So gibt es beispielsweise einen Erfolg für „Angelexpertinnen“ der sogar mit einer Anglermütze belohnt wird.

 

Fazit

Sowohl graphisch als auch musikalisch ist The Book of Unwritten Tales 2 eines der besten klassischen Point-and-Klick-Adventures am Markt. Die liebevoll gestalteten Charaktere schließt man sofort ins Herz, auch ohne die vorangegangenen Abenteuer mit ihnen erlebt zu haben. Schwarzer Humor und Anspielungen auf Kult-Spiele und – Filme der Vergangenheit sind das Sahnehäubchen auf einer exzellenten Abenteurer-Torte.

Positives

+ Einsteigerfreundlich
+ Sound und Grafik top
+ Schwarzer Humor und Anspielungen
+ Erfolgssystem als Anreiz zur Weltentdeckung

Negativ

– Stellenweise etwas langatmig

 

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Written by: COracle

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