A Hat in Time PC Review – Konkurrenz für Super Mario?

Kickstarter Projekte haben uns großteils bisher nicht unbedingt die besten Gaming Errungenschaften im Platformer/Jump ’n‘ Run Bereich beschert und auch A Hat in Time sah auf den ersten Blick nicht sehr einladend aus. Warum sich unsere Meinung hier relativ schnell geändert hat und was ihr von dem Titel erwarten könnt, findet ihr wie immer hier im Test heraus.

Kein Yooka-Laylee aber auch kein Super Mario Odyssey

A Hat in Time zeigt beeindruckend wie man einen spirituellen Nachfolger richtig umsetzt bzw. wie man sich richtig aus älteren Adventure Größen die richtigen Parts abschaut. Die Protagonistin des Titels bleibt so gut wie über das gesamte Spiel stumm, bekommt aber recht schnell Gesellschaft vom aufbrausenden Mustache Girl. Durch einen kleinen Zwischenfall mit einem Bewohner des Mafia-Planeten verliert ihr den Treibstoff für euer Raumschiff, der zufälligerweise wie Sanduhren geformt ist und ihr müsst im klassischen Platformer-Stil möglichst viel davon wieder einsammeln um neue Welten freizuschalten und als finales Ziel das Schiff wieder startklar machen. In 6-8 Stunden Spielzeit helft ihr hier den einzelnen Bewohnern der Welten um ihre Probleme zu lösen und tretet jedes Mal gegen neue abwechlungsreiche Bosse an. Im Gegensatz zu vielen anderen Spielen in diesem Genre macht A Hat in Time sehr vieles in Sachen Gameplay und Welten-Aufbau richtig. Die sammelbaren Gegenstände fühlen sich nie wie eine gezwungene Aufgabe an um neue Upgrades kaufen zu können, sondern lassen sich leicht beim erfüllen der Hauptaufgaben nebenbei aufsammeln. Auch die unterschiedlichen Fähigkeiten durch neue Hüte sind schnell erlernt und erweitern das klassische Gameplay um teilweise recht amüsante Elemente wie man sie zum Beispiel aus Super Mario Sunshine kennt.

A Hat in Time PC Screenshot

Die Steuerung geht gut von der Hand wenn man einen Controller anschließt. Maus und Tastatur wird ebenfalls unterstützt, wurde aber von uns nicht getestet. Das Auswahl-Menü um zwischen den Hüten zu wechseln, hätte man etwas intuitiver machen können, aber zum Glück hat man meistens relativ viel Zeit um zwischen den einzelnen Fähigkeiten zu wechseln. Es geht zwar dadurch einiges an Potenzial verloren, was man eben aus aktuellen Titeln wie Super Mario Odyssey sehen konnte, aber dennoch haben sich die Entwickler einige knackige Platformer-Passagen einfallen lassen. Vor allem die Bosse machen wirklich Spaß und fordern den Einsatz der diversen Fähigkeiten die ihr euch im Laufe des Spiels aneignet. Einzelne NPCs versorgen euch neben Aufgaben auch immer wieder mit amüsanten Dialogen, wobei der Titel in bestimmten Welten dann doch hin und wieder etwas makaber wird und vielleicht nicht ganz für die jüngere Generation zu empfehlen ist. Ein Seil was Interesse daran findet an euren Hals zu hängen, ist vielleicht nicht der beste Gesprächspartner in einem Videospiel für junge Kinder.

Screenshot A hat in Time PC

Der große Unterschied zu Projekten wie Yooka-Laylee ist hier, dass die Welten und Charaktere wirklich durchdacht wirken und nicht nur eine seelenlose Kopie von längst vergangener Nostalgie sind. Die unzähligen Gameplay Elemente an die man sich orientiert hat ergänzen sich durchgehend und bieten einen sehr flüssigen und abwechlungsreichen Spielverlauf. Gerade die amüsanten Gegenspieler präsentieren sich nicht zu aufgezwungen und verleihen den einzelnen Welten ihren Reiz. A Hat in Time ist hier zwar dennoch weit entfernt von den Klassikern des Genres, aber hat definitiv Potenzial in Nachfolgern eine durchgängige Reihe aufzubauen die mit etwas mehr Umfang und frischen Ideen selbst einem Super Mario die Stirn bieten könnte.

Technisch und in Sachen Sound liefert der Titel durchgehend eine solide Leistung. Die einzelnen Tracks der Kapitel sind abwechlungsreich und untermalen die Abschnitte sehr gelungen und Abstürze oder Framerate-Einbrüche sind uns keine untergekommen. Wer also ein neues Spiel über Hüte sucht und genug von Team Fortress 2 hat, wird hier absolut auf seine Kosten kommen.

Fazit

A Hat in Time zeigt gekonnt auf wie man einen spirituellen Nachfolger richtig umsetzt und steht bis auf einen reduzierten Umfang und die daraus resultierenden Mankos den Größen des Genres eigentlich so gut wie um nichts nach. Wer einen liebevoll umgesetzten Ersatz für Super Mario und co. am PC sucht, wird mit dem Titel auf jeden Fall seinen Spaß haben.

Positiv

+ Abwechlungsreiches Gameplay

+ Durchdachter Level-Aufbau und Aufgaben

+ Amüsante NPCs und Dialoge

Negativ

– Relativ kurz ausgefallen/Man wird zu schnell aus den einzelnen Welten gezogen

– Fehlende Herausforderung

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Written by: Gabriel Bogdan

Redaktionsleiter/Vernichter von Cornflakes und Vollzeit Gamer